JiveX Enterprise PACS bei den Alexianern

  • Rüdiger Kerkloh – Alexianer

Operation am offenen Herzen

Klar, das Ziel einer PACS-Einführung ist die Installation eines Systems, das durch seine Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit moderne radiologische Prozesse optimiert und die Anwender bei ihrer täglichen Arbeit maximal unterstützt. Bei den Alexianern in Münster war aber bereits der Weg das Ziel. Denn die gesamte Implementierungsphase im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik war alles andere als gewöhnlich und erforderte Fingerspitzengefühl, Flexibilität und enorm viel Fachwissen.

Rüdiger Kerkloh, Mitarbeiter in der Systemkommunikation bei der Alexianer DaKS GmbH, die für die IT-Infrastruktur der kompletten Alexianer-Gruppe verantwortlich ist, spricht auch von einer Operation am offenen Herzen. „Die gesamte Implementierung verlief on the fly. Das heißt, bei der Beauftragung konnten wir den exakten Umfang sowie alle Anforderungen der Anwender noch gar nicht absehen. Der Grund hierfür lag vor allem auch in der parallelen Einführung eines neues KIS und einiger weiterer Subsysteme. Natürlich haben wir vor Projektbeginn eine Evaluierung gemacht, der tatsächliche Umfang erschloss sich aber tatsächlich erst in den Wochen und Monaten nach dem Kick-off. Wir brauchten also einen Partner, der nicht nur ein exzellentes PACS bietet, sondern auch flexibel, kreativ und partnerschaftlich in der Umsetzung ist.“

Dass im Herbst 2017 überhaupt der Startschuss für die Einführung eines neuen PACS in den zwei Münsteraner Häusern fiel, war dem Auslaufen des Wartungsvertrags des alten Systems geschuldet, das zu diesem Zeitpunkt bereits in die Jahre gekommen war. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen, die das  Krankenhaus Maria-Hilf der Alexianer in Krefeld mit JiveX gemacht hat, fiel der DaKS die Entscheidung für das System leicht. „Zum einen waren wir von der Funktionalität überzeugt, zum anderen aber auch vom VISUS Service. Die gute Zusammenarbeit war die Voraussetzung für das Gelingen des gesamten Projekts“, ergänzt Rüdiger Kerkloh.

Schnell, flexibel und gründlich

Trotz aller Unwägbarkeiten blieben den Verantwortlichen von DaKS und VISUS nach dem Projektstartschuss Ende September 2017 nämlich gerade einmal drei Monate Zeit, um JiveX fit für den Echtbetrieb zu machen. Mit der Einführung des neuen KIS zum Jahreswechsel sollte auch JiveX voll einsetzbar sein.

Tim Klasen – VISUS
„Bereits am Tag nach dem Kick-off wurde die Hardware vom Kunden bereitgestellt und die Grundinstallation vorgenommen. Zwei Tage später haben wir mit der Altdatenübernahme begonnen.“

Tim Klasen

Projektmanager, VISUS Health IT

Zu Beginn des Projekts wurde zunächst ausgelotet, wie viele und vor allem welche Clients wo benötigt wurden. Letztlich zeigte sich, dass neben den Diagnostic Advanced und den Review Clients auch die Web Clients eine wichtige Rolle spielten – nämlich, um die klinikweite Bildverteilung zu gewährleisten. Zusätzlich kommt auch der Mammography Client zum Einsatz. „Von VISUS war es sicherlich genauso mutig wie von uns, sich auf ein Projekt einzulassen, dessen Umfang erst nach Projektstart deutlich wurde. Der Mammo Client beispielsweise war vorab nicht geplant“, so der DaKS-Mitarbeiter. Mit der schnellen Einführung der richtigen Clients an der richtigen Stelle wurde eine Hürde für einen nahtlosen Wechsel hin zu JiveX aber schon früh genommen: Die Anwender konnten bereits mit der JiveX Oberfläche arbeiten – obwohl längst nicht alle Modalitäten angeschlossen waren. Während der Übergangsphase richtete die DaKS eine Weiterleitung der Daten aus dem Alt-PACS in JiveX ein, weshalb alle Daten über die Clients abrufbar waren. So konnten im Hintergrund Stück für Stück die Modalitäten integriert werden – für die Anwender war dieser Prozess nicht spürbar. Auch die Integration in das KIS war problemlos möglich, weil der Web Viewer, über den der Zugriff auf die PACS-Studien aus dem KIS heraus erfolgt, schon im Einsatz war. Mit dem Echtbetrieb des neuen KIS zum 1. Januar 2018 lief also auch das neue PACS, das dann im Betrieb noch weiter auf die Bedürfnisse der Anwender angepasst und sozusagen feingetuned wurde.

Neue Wege für alte Datenströme

Nicht nur die Flexibilität, die VISUS bei der Anzahl und der Einrichtung der Clients an den Tag legte, überzeugte das DaKS-Team. Auch unerwartete Hürden wurden mittels unbürokratischer und kreativer Lösungen gemeistert. „Zum Beispiel die Tatsache, dass wir in der Strahlentherapie im Clemenshospital nicht einfach die Patienten-IDs umstellen konnten. Die Strahlendosis eines Patienten wird über den gesamten Verlauf kumuliert, mit einem Wechsel der ID bei bestehenden Patienten hätte es hier einen Bruch gegeben. VISUS hat sich hier eine maßgeschneiderte Lösung überlegt und dafür gesorgt, dass bei Bestandspatienten automatisch auf die alten IDs zugegriffen wird“, erzählt Kerkloh. Überzeugt zeigen sich die IT-Experten der DaKS auch von der transparenten und einfachen Administrierbarkeit, beispielsweise der Worklist, die sie als extrem frei parametrierbar einstufen.

Aber auch medizinisch betrachtet gibt es einige Vorteile seit der Einführung von JiveX. Beispielsweise werden aktuell in einem Pilotprojekt im Clemenshospital auch die Ultraschallbilder direkt in das PACS gespielt, sodass sie nunmehr klinikweit verfügbar sind und nicht länger nur an den Workstations der Spezialsysteme eingesehen werden können. Und auch die Bildcaptures aus der Endoskopie finden direkten Eingang in JiveX –
dank eines Barcode-Prinzips auf dem Patientenblatt auch mit direkter Zuordnung zum Patienten.

So ungewöhnlich die gesamten Umstände beim Einführungsprozess von JiveX waren, so unkompliziert und erfolgreich verlief er letztlich, wie Rüdiger Kerkloh abschließend betont: „Das gesamte Projekt hat wirklich Spaß gemacht und das Ergebnis bildet exakt unsere Bedürfnisse ab. Für die Einführung von JiveX an weiteren Alexianer-Standorten kann ich mir darum ein vergleichbares Vorgehen sehr gut vorstellen.“


 

Über Alexianer

Die Alexianer sind ein Unternehmen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, in dem bundesweit rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Mit 800-jähriger Tradition betreiben die Alexianer bundesweit Krankenhäuser, Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe, Gesundheitsförderungs- und Rehabilitationseinrichtungen, ambulante Versorgungs- und Pflegeeinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Integrationsfirmen. Träger der Unternehmensgruppe ist die Stiftung der Alexianerbrüder. Die Raphaelsklinik  und das Clemenshospital in Münster wurden von den Clemensschwestern gegründet. Seit 2016 gehören sie zur Alexianer-Gruppe.