View of Two: Wie wir mit Veränderungen umgehen

  • VIEWofTwo - Kolumne

Ein Thema – zwei Meinungen

Unser Leben ist bestimmt von Veränderungen. Wie wir mit ihnen umgehen, hängt von vielen Faktoren ab. Etwa, ob wir sie selbst herbeiführen oder ihnen ausgesetzt sind. Oder, ob wir sie herbeisehnen oder sie fürchten. In der Gesundheits-IT ist es häufig so, dass Veränderungen weder selbst herbeigeführt, noch gewollt sind. Und trotzdem müssen unsere klugen Köpfe bei VISUS Veränderungen managen. Wie sie damit umgehen erklären sie in der aktuellen Kolumne. 

Dr. Daniel Geue - VISUS

Bereichsleitung Forschung & Entwicklung

Dr. Daniel Geue

Veränderungen an sich sind neutral – also weder gut noch schlecht. Eine Wertung in die ein oder andere Richtungen bringen erst diejenigen hinein, die von der Veränderung betroffen sind. Und da bestimmt die Perspektive über die Bewertung einer Veränderung. Aus der Perspektive der Person, die die Veränderung initiiert, ist ihre Notwendigkeit und ihr Nutzen klar. Diejenigen, die mit der Veränderung konfrontiert werden, erkennen deren Mehrwert und Ziel unter Umständen nicht auf Anhieb. Für die Akzeptanz ist es darum entscheidend zu begründen, dass und warum die Veränderung eine gute ist. Um das tun zu können, müssen die jeweiligen Ansprüche und Erwartungen der Beteiligten erkannt, formuliert, berücksichtigt und eingearbeitet werden. Denn: Wer das Ergebnis selbst mitgestalten kann, der steht dahinter und identifiziert sich mit dem Neuen.  

Diese simple Formel sollten wir in der Healthcare-IT, in der es ständig Veränderungen gibt – sei es ein Softwarewechsel oder neue Gesetzesvorhaben –, berücksichtigen. Dies gilt für Unternehmen und für Gesundheitseinrichtungen gleichermaßen. Vor allem aber für die direkt am Patienten agierenden Personen. Daher ist es für uns so wichtig, den Umgang mit Veränderungen transparent mit gemeinsamen Zielen zu versehen und alle Beteiligten dort abzuholen, wo sie oder er entsprechend der jeweiligen Rolle steht.  Und dies im besten Falle so, dass jeder das Ziel der Veränderung kennt, daran aktiv mitgestalten kann und will oder kurz: dafür „brennt“. 

Martin Klingelberg - VISUS

Bereichsleitung Produktmanagement

Martin Klingelberg

„Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“ Dieser gute Rat stammt von Albert Einstein und ich möchte antworten: Wenn das doch so einfach wäre! Mit steigender Komplexität und schwindenden Ressourcen streben wir nach Handhabbarkeit und Vereinfachung, ohne die Vorzüge der Ergebnisse aus der komplexen Welt verlieren zu wollen. Kann das gelingen? Ich denke schon. Wir müssen es nur richtig anfangen. Digitalisierung ist ein Schlüssel dazu, Komplexität zu reduzieren, ohne Informationen zu verlieren. Wir müssen aber bereit sein, unsere Verhaltensweisen radikaler zu ändern, sie an die Digitalisierung anzupassen, weniger an Bewährtem zu hängen und Chancen vor Bedenken zu stellen. Dann kann es was werden mit den sinnvollen Veränderungen – auch im Gesundheitswesen. Alle Bürgerinnen und Bürger haben ein gesteigertes Interesse daran, dass Prozesse im eigenen Krankheitsfall reibungslos funktionieren. Aber kaum jemand ist bereit, Veränderungen im Gesundheitswesen in Kauf zu nehmen, um das zu gewährleisten. „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“, lautet die widersprüchliche Devise. Und auch hier hätte ich eine Antwort parat: Habt keine Angst vor Wasser, lernt schwimmen und stürzt euch ins kühle Nass. Erfrischung ist garantiert.