EKG-Befundung: Weiter geht's im Web
Seit der Einführung von JiveX ECG Advanced im Jahr 2019 ist die EKG-Befundung einfacher und schneller geworden. Jetzt gibt es neue Funktionen.
Als JiveX ECG Advanced auf der DMEA 2019 erstmals als Prototyp gezeigt wurde, war die Begeisterung groß. Denn die kleine Lösung erleichtert eine große klinische Aufgabe: Die Befundung von Ruhe-EKGs. Ruhe-EKGs zählen zu den häufigsten Untersuchungen im Krankenhaus. Der eigentlich schnelle Befundungsprozess wird aber dadurch erschwert, dass er ausschließlich an Arbeitsplätzen mit Spezialsoftware erfolgen kann. Oder besser: konnte. Denn mit JiveX ECG Advanced lässt sich diese Aufgabe über den JiveX Webviewer erledigen. Und damit aus der Patientenakte und dem KIS heraus.
Flexibel und trotzdem funktionsstark
Einbußen in der Mess- oder Analysefunktionalität gehen mit der neugewonnenen Flexibilität nicht einher, wie Dr. Daniel Geue, Produktmanager bei VISUS, betont: „Mit JiveX ECG Advanced können alle Messungen durchgeführt werden, welche die Anwender von ihrer Spezialsoftware gewohnt sind. Es gibt verschiedene EKG-Layouts. Kommunikations- und Exportfunktionen sorgen dafür, dass die Informationen überall dort zur Verfügung stehen, wo sie gebraucht werden. Und natürlich ist die Lösung interoperabel und kann Daten unabhängig vom EKG-Hersteller aufnehmen und weitergeben – zum Beispiel an das JiveX Healthcare Content Managementsystem (HCM).“
Seit der Einführung von JiveX ECG Advanced im vergangenen Herbst haben sich die VISUS Entwickler nicht auf der positiven Resonanz der Anwender ausgeruht, sondern fleißig weiterentwickelt. Zu den Funktionen, die in den letzten Monaten neu hinzugekommen sind, zählen zum Beispiel die Möglichkeit, sich automatische Diagnosen vom Gerät anzeigen zu lassen oder die zur Darstellung als Vektorkardiogramm.
Noch schneller mit Textbausteinen und Autovervollständigung
Zu einer signifikanten Zeitersparnis führen vor allem die Funktionen, die rund um die Befundtexterstellung hinzugefügt wurden. Zum einen kann die herstellerspezifische, automatische Befundtexterstellung benutzerspezifisch angepasst und konfiguriert werden. Zum anderen ist es gelungen, eine benutzersensitive Eingabe und Änderung von Befundtexten zu integrieren, mit der eine Autovervollständigung möglich ist. Auch die Verwendung von standardisierten oder individuell definierten Textbausteinen und Kürzeln ist möglich. Statt jedes Mal das gesamte Wort „Sinusrhythmus“ einzugeben, reicht dann das Kürzel „Sin“ oder „SR“.
Die Optimierungen rund um die Befundtexterstellung dienen dazu, die Anwendung von „EKG im Web“ für Geräte zu optimieren, bei denen die Texteingabe nicht oder nur eingeschränkt über eine Tastatur möglich ist – also mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablet-PCs. Das sorgt für eine zusätzliche Erleichterung und für noch mehr Flexibilität im Arbeitsalltag.
Damit ist der Funktionsumfang von EKG im Web allerdings noch nicht ausgereizt. Mit der kommenden Version werden auch die Anzeige von Rhythmus-EKGs sowie der serielle Vergleich von Untersuchungen möglich sein.
Der Funktionsumfang umfasst aktuell die folgenden Merkmale:
- Webbasiert, mobil und damit ortsunabhängig
- Anzeige von Ruhe-EKGs mit bis zu 16 Kanälen in unterschiedlichen Ableitungsarten (Standard, Nehb, Pädiatrie, etc.) (neu)
- Darstellung von Kanälen in allen gebräuchlichen Kanallayouts
- Messfunktionen für Zeit, Herzfrequenz und Amplitude
- Zirkelfunktion zur Vermessung kurzfristiger Frequenzanomalien
- Darstellung und Anpassung von Herzzeitintervallen (P-Welle, QRS-Komplex, QT-Zeiten wie QT, QTc, QTcB, QTcF)
- Darstellung als Vektorkardiogramm sowie Berechnung von vektorkardiographischen Messwerten (z.B. Räumlicher QRS-T Winkel) (neu)
- Darstellung von Mittelwertkomplexen
- Butterfly-Plots mit Möglichkeit der Normierung auf Referenzniveau
- Konfigurierbare Hoch- und Tiefpassfilterung
- Unterstützung von Workflows zur Befundung und Supervision
- Konfigurierbare Darstellung von gerätespezifischer automatischer Befundtextdarstellung (neu)
- Benutzersensitive Eingabe/Änderung von Befundtexten mit Auto-Vervollständigung (neu)
- Verwendung von eigenen und standardisierten Textbausteinen (neu)
- Standardkonforme Datenhaltung als DICOM ECG / DICOM SR
- Kommunikation von Befundtexten und Herzzeitintervallen an ein KIS
- Erzeugung von konfigurierbaren PDF-Reporten zum Export oder Ausdruck
- Unterstützung von ATNA