Veränderung will gelernt sein

  • Veränderung will gelernt sein

Mit der Zeit zu gehen bedeutet nicht, jedem Trend hinterherzulaufen. Diese Unterscheidung ist wichtig. Denn sie zieht die Linie zwischen solchen Unternehmen, die stabile, verlässliche Lösungen für langfristige Partnerschaften entwickeln wollen, und solchen, die lediglich auf die sogenannten Quickwins aus sind. Und die ihre Produktstrategie an Management-Buzzwords und potenziellen Fördergeldern ausrichten anstatt an der Steigerung der medizinischen Versorgungsqualität und der Entlastung der Akteure im Gesundheitswesen – inklusive der Patientinnen und Patienten. 

VISUS geht mit der Zeit – und das seit fast 25 Jahren immer wieder aufs Neue. Entsprechend gibt es bei uns schon eine gut eingespielte Routine im Umgang mit Veränderungen und neuen Themen. Diese Erfahrung kommt uns und unserer Kundschaft gerade jetzt zugute, da es darum geht, eine Vielzahl von Veränderungen zu managen. Aber wie genau funktioniert das Management eines gelungenen Wandels? Regel Nummer eins lautet: Die wirklich relevanten Themen zu identifizieren und zu fokussieren.

Bewerten, was wirklich wichtig ist

Das klingt – wie meist – einfacher, als es tatsächlich ist. Ein Beispiel: Welche Herausforderungen sich aus dem Vorschlag der Krankenhausreform mit dem Schwerpunkt auf Ambulantisierung für die IT ergeben, ist heute noch gar nicht vollständig absehbar. Klar ist, dass die Vorschläge eine noch stärkere Vernetzung der einzelnen Akteure untereinander erfordert, eine noch zuverlässigere Übermittlung medizinischer Informationen. Gleichzeitig wird die Versorgung im stationären Bereich vermutlich entzerrt, aufs Wesentliche reduziert. Was bedeutet das für die IT-Infrastruktur und die einzelnen Systeme? Sind große, komplexe, auf ein Haus zugeschnittene IT-Lösungen dann noch zeitgemäß? 

Vermutlich nicht. Es ist absehbar, dass IT-Systeme zwar funktionsstark, gleichzeitig aber standardisierter, reproduzierbar und schnell implementierbar sein müssen. Dafür spricht auch der aktuelle Trend der Kettenbildung im niedergelassenen Bereich. Wenn die IT zentral gesteuert wird, um die Effizienz zu erhöhen, müssen IT-Konzepte auf alle Einheiten anwendbar und skalierbar sein. Schnell, einfach und ohne große Eingewöhnungszeit oder viel Administrationsaufwand.

Passgenaue Lösungen mit Perspektive mit JiveX

Die gute Nachricht für die Anwenderinnen und Anwender unserer Lösungen: Mit JiveX sind sie für die neuen Herausforderungen gut gerüstet, denn JiveX basiert auf Standards und ist modular aufgebaut. Und mit dem JiveX Healthcare Content Management (HCM) ist noch eine wichtige Voraussetzung geschaffen, nämlich die Zentralisierung der zu einem Patienten gehörenden Daten. Denn eins ist ja klar: Die Daten, die in einer stärker ambulant und damit auch dezentral ausgerichteten Versorgungsstruktur hin- und hergeschickt werden, müssen in den Gesundheitseinrichtungen zentral und gebündelt vorliegen. 

Noch nicht abschließend beantwortet ist die Frage, wie die im HCM konsolidierten Daten von A nach B kommen – sei es zum Niedergelassenen, zur Patientin oder in ein Krankenhaus. Konkret: Wie Bilder und Objekte kommuniziert und ausgetauscht werden. Egal, wie die Antwort letztlich lautet, sie wird auf anerkannten Standards beruhen. Und in Sachen Standards haben wir die Hausaufgaben in den letzten Jahren gemacht, so dass hier eine exzellente Basis für alle Fälle geschaffen wurde.

Cloud ja – aber bitte mit Bedacht

Standardisierung, Zentralisierung, Reproduzierbarkeit, Modularität: Das alles schreit förmlich nach einer kompletten Auslagerung von IT-Systemen in die Cloud. Und bestimmt führt auch kein Weg an der Cloud vorbei. Aber Vorsicht: So ein „Umzug“ will wohl überlegt sein. Ein Unternehmen wie VISUS mit mehr als 1.000 Kunden weltweit muss klug abwägen, welche Funktionen in welcher Geschwindigkeit und mit welcher Technologie in die Cloud gehen. Schließlich ist das Ziel eine langlebige und qualitätssteigernde Lösung für alle Einrichtungen – und nicht nur für die, die aktuell am lautesten ihre Bedürfnisse formulieren. 

Mit der Cloud ist es ein bisschen wie mit dem Einsatz der künstlichen Intelligenz: Es braucht eine gut durchdachte und auf Dauer angelegte Produktstrategie, keine Schnellschüsse. Antworten auf die Fragen, ob zum Beispiel vorhandene Technologien genutzt oder eigene entwickelt werden, ob man auf Partner setzt und wenn ja, auf welche, entscheiden über den Weg eines Produktes über die nächste Dekade. Und damit auch über den Erfolg der Anwenderinnen und Anwender einer Software. Beim Einsatz von KI im PACS Bereich ist der Übergang ins neue Zeitalter sehr gut gelungen, ausgehend von der Integration von Fremdlösungen im Bereich der Mammadiagnostik ins PACS, hat sich ein ganzer KI-Marktplatz entwickelt, der mit JiveX exzellent harmoniert.

Beim Thema Cloud kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die aktuellen Entwicklungen umfassen nämlich auch eine neue Regulatorik, die es Unternehmen wie dem unseren endlich ermöglicht, in Sachen Cloud voll durchzustarten. Mit dem neuen Digitalisierungsgesetz bewegen sich Unternehmen endlich nicht mehr in einer rechtlichen Grauzone, sondern können die Strukturen und Prozesse rund um die Cloud auf rechtssichere unternehmerische Füße stellen. Damit einher geht aber auch ein organisatorisch-struktureller Wandel: vom Softwarehersteller zum Serviceanbieter und Betreiber. Für uns ist das eine neue Rolle, die Auswirkungen auf das Risikomanagement, die Service- und Supportstrukturen und die notwendigen Audits und Zertifikate hat.

Und so mag es sein, dass es manchen Gesundheitseinrichtungen aktuell an Geschwindigkeit bei der Einführung von komplett cloudbasierten Softwareprodukten mangelt. Diese seien aber daran erinnert, dass gut Ding nun mal Weile haben will. Und daran, dass es die Aufgabe von Unternehmen wie VISUS ist, den besten und nicht den schnellsten Weg zu gehen. 

Veränderungen sind Tagesgeschäft

Gesundheitswesen: Veränderungen sind Tagesgeschäft

Welche Chancen und Risiken die Akteure des Gesundheitswesens in den aktuellen und geplanten Veränderungen sehen, hängt stark davon ab, durch welche Brille sie auf die Welt blicken: Durch die des Inhabers einer radiologischen Praxis, die des IT-Leiters eines Klinikverbundes oder einer Praxiskette oder durch die des Radiologen im Klinikbetrieb. Darum ist es so wichtig, unterschiedliche Stimmen einzufangen, um einen Überblick über die Gesamtlage und -stimmung zu bekommen. 

Umdenken statt umstellen

Restrukturierung des Gesundheitssystems: Umdenken statt umstellen

Was genau muss passieren, um auch in Zukunft flächendeckend eine gute medizinische Versorgung bieten zu können? Reicht es, an den Stellschrauben der bestehenden stationären und ambulanten Versorgung zu drehen? Eher nicht, meint Prof. Dr. Dirk Sauerland, Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke. Das Spezialgebiet des Volkswirtes sind die Institutionsökonomik (also die Untersuchung und Gestaltung von Anreizsystemen) und die Gesundheitspolitik, momentan beschäftigen ihn Evaluationen neuer Versorgungsformen. Sein Fazit mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen: Versorgung muss grundsätzlich neu gedacht, nicht nur angepasst werden. Im Interview mit VIEW erläutert er warum. Und vor allem: Inwiefern.