3D-LNS steuert Laser mit JiveX

  • 3D-LNS steuert Laser mit JiveX

Dass die Abläufe in der diagnostischen Radiologie mit JiveX Enterprise PACS einfacher, effizienter, schneller und bequemer werden, ist kein Geheimtipp mehr. Weniger bekannt hingegen ist die Tatsache, dass JiveX auch in der interventionellen Radiologie eine Rolle spielt. Nämlich als integrierte Software für die lasergesteuerte CT-Intervention mit dem 3D-LNS der Firma amedo.

Solche lasergesteuerten CT-Interventionen kommen zum Beispiel bei Gewebeentnahmen von onkologischen Patienten oder in der Schmerztherapie an der Wirbelsäule zum Einsatz. Ohne ein lasergesteuertes Navigationssystems ist die exakte Einstichpositionierung der Nadel im wahrsten Sinne des Wortes Handarbeit. Dafür erstellt der Radiologe eine CT-Aufnahme, die ihm – laienhaft formuliert – als Landkarte für die Positionierung am Patienten dient. Die Einstichposition selbst wird per Filzstift auf der Haut des Patienten gekennzeichnet. „Für ein solches Vorgehen braucht man schon einige Erfahrung. Und häufig ist es notwendig, dass mehrere CT-Scans erstellt werden, um die Position der Nadel zu überprüfen“, erklärt Prof. Dr. Christoph Zech, Leiter der Interventionellen Radiologie am Universitätsspital Basel, der seit 2014 mit LNS arbeitet. Insbesondere die Mehrfachuntersuchungen stellen für den Patienten aufgrund der Strahlenexposition eine zusätzliche Belastung dar. Hinzu kommt die Geduld, die sowohl Arzt als auch Patient aufbringen müssen.

Schneller, einfacher, sicherer

Mit dem 3D-LNS System hat die Firma amedo aus Bochum ein System entwickelt, das diesen Vorgang deutlich vereinfacht und die Sicherheit für Patienten und Anwender gleichermaßen erhöht. Denn statt die Einstichstelle am Monitor zu planen und anschließend auf den Körper zu übertragen, navigiert der Laser auf Basis der CT-Bildberechnungen exakt zu der entsprechenden Körperstelle und setzt sein Licht präzise auf den Einstichpunkt. Sogar den Einstichwinkel gibt der Laser vor – eine weitere, wesentliche Arbeitserleichterung. „So können wir die Iterationen, die bei der konventionellen Methode für die genaue Positionierung nötig sind, vermeiden und damit auch die Anzahl der CT-Scans reduzieren. Mit dem 3D-LNS lässt sich der Arbeitsablauf rund um die Intervention optimieren; der gesamte Vorgang wird zügiger und zuverlässiger. Bereits nach einer kurzen Einarbeitung sind neue Kollegen in der Lage, auch etwas komplexere Punktionen selbständig durchzuführen, für die normalerweise eine längere Erfahrung erforderlich ist. Außerdem bietet das System die Möglichkeit, bei neuen Kollegen zu beurteilen, wie die Nadelführung im Vergleich zur Vorgabe ist“, so Christoph Zech über die Vorteile in der Praxis.

Diagnostischen Radiologie mit JiveX Enterprise PACS
Diagnostischen Radiologie mit JiveX Enterprise PACS

Auf die Software kommt es an

Dass die Vorgänge rund um die CT-gesteuerte Intervention mit dem 3D-LNS so zufriedenstellend optimiert werden können, liegt auch an der Software. Standardmäßig ist das System mit JiveX von VISUS ausgestattet. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Als funktionsstarkes radiologisches PACS verfügt JiveX sozusagen serienmäßig über entscheidende Parameter für den Einsatz zur Lasernavigation: Es ist herstellerneutral und kann Bilder aller CT-Geräte gleichermaßen gut verarbeiten. Außerdem fügt es sich nahtlos in die bestehende IT-Struktur ein, arbeitet also beispielsweise auch mit einem bestehenden PACS bestens zusammen. Darüber hinaus bietet es nicht nur einen leistungsstarken Viewer, sondern zahlreiche Funktionen zur Bildbearbeitung und Vermessung. Ron Schwarz, Entwicklungsleiter bei VISUS, berichtet, wie es zu der ungewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen VISUS und amedo kam: „Zunächst einmal gibt es eine persönliche Verbindung zu dem Unternehmen, dass – ebenso wie VISUS – ein Urgewächs der Bochumer Gesundheitswirtschaft ist. Als amedo das System vor einigen Jahren entwickelte, waren wir von der Innovation begeistert. Und unsere Software verfügte bereits über eine Funktion zur Distanzmessung, die wir für den Einsatz im LNS lediglich abwandeln mussten. Ursprünglich sollte JiveX nur für den Prototypen eingesetzt werden, die Software überzeugte jedoch, so dass sie als integrierte Fremdsoftware nun standardmäßig eingesetzt wird.“

In der Praxis funktioniert die Interventionsplanung so, dass die CT-Bilder an die in das LNS integrierte Software JiveX geschickt werden, hier der geplante Einstichkanal für die Nadel eingezeichnet wird und dessen exakten Koordinaten zur Ausrichtung des Laserstrahls an das 3D-LNS übermittelt werden. Planungsbilder sowie Originalbilder können anschließend zur Archivierung ins PACS geschickt werden.

„Wir sind sehr zufrieden mit der einfachen Handhabung der Software. Der Viewer ist sehr intuitiv bedienbar und die Berechnungen sind extrem exakt. Besonders praktisch sind die Möglichkeiten der Multiplanaren Rekonstruktion (MPR), die uns auch eine 3D-Planung erlauben.

Was bedeutet, dass wir die Schichten frei drehen können um den besten Zugangsweg zu planen. Der Laser des 3D-LNS zeigt uns zuverlässig auch diese besonders schwierigen Punktionen an“, so Christoph Zech.

Im Prinzip bleibt JiveX reduziert auf diese Funktionen unter den eigentlichen Möglichkeiten des Systems, das natürlich weit mehr radiologische Prozesse steuern und optimieren kann. Die Verwendung zur CT-gesteuerten Intervention ist jedoch ein schönes Beispiel dafür, wie mit Innovationskraft, partnerschaftlicher Zusammenarbeit und Veränderungswillen die medizinische Versorgung nachhaltig verbessert werden kann.