Digital von null auf hundert

  • Agung Widyaningrat - IT-Manager im BaliMéd Hospital

BaliMéd Hospital

Gerade mal ein Jahr ist es her, dass radiologische Bilder im BaliMéd Hospital auf der Insel Bali, Indonesien, ausschließlich analog zur Verfügung standen. Ärzte und Patienten brauchten mitunter viel Geduld, bis Bilder und Befunde eine stationäre Fachabteilung oder eine der Polikliniken erreichten. Heute sind die Bilddaten nicht nur einrichtungsweit digital auf Knopfdruck, sondern für die Patienten sogar in einer App auf ihrem Smartphone einsehbar. 

Der Turbo in Sachen Digitalisierung der Radiologie wurde mit der Einführung des JiveX Enterprise PACS im Sommer 2019 gezündet. „Bis dahin haben wir weder mit einem RIS noch mit einem PACS gearbeitet. Die Notwendigkeit hierfür entstand aber spätestens, als wir uns im Jahr 2017 entschieden, eine elektronische Patientenakte zu etablieren. Als Erstes haben wir ein Laborinformationssystem etabliert und parallel dazu begonnen, uns die RIS- und PACS-Systeme der unterschiedlichen Hersteller genauer anzusehen“, erklärt Agung Widyaningrat, IT-Manager im BaliMéd Hospital (Bild oben).

Intuitive Bedienbarkeit und gute Integration

Dabei stießen die Verantwortlichen recht bald auf den indonesischen VISUS Partner PT Murti Indah und dessen Business Development Director Erry Sutisna: „Wir stellten dem BaliMéd Hospital eine Testinstallation zur Verfügung und die Radiologen konnten JiveX auf Herz und Nieren prüfen und mit anderen Systemen vergleichen. Am Ende entschieden sich die Radiologen für das JiveX Enterprise PACS wegen der Funktionsstärke und der einfachen und intuitiven Handhabung. Für Anwender, die zum ersten Mal mit digitalen Prozessen konfrontiert werden, spielt dieser Punkt eine besonders wichtige Rolle. Die gute Integration in das KIS war ebenfalls ausschlaggebend, schließlich sollten die Bilder Teil der elektronischen Patientenakte werden.“ 

Auch die Geschäftsführung des privaten Krankenhauses mit drei Standorten in Denpasar, Negara und Karangasem war von dem JiveX Gesamtkonzept überzeugt. Unter anderem, weil das System das Potenzial für weitere Digitalisierungsansätze bietet, also mit den Erwartungen und Bedürfnissen der Hospitalmanager mitwachsen kann. IT-Experte Agung Widyaningrat begrüßte die Entscheidung der Ärzte und Geschäftsführer, denn auch für ihn stellte sich VISUS als perfekter Partner heraus: „Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut, sowohl mit Murti als auch mit den VISUS Ansprechpartnern aus Bochum, die nicht nur hier vor Ort waren, sondern auch telefonisch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die eigentliche Implementierung von JiveX verlief komplett reibungslos. Auch die Einbindung in das KIS stellte kein Problem dar und damit auch die Verknüpfung mit der elektronischen Patientenakte.“

Effizientere Prozesse 

Seit der Einführung von JiveX haben sich die Prozesse rund um die radiologische Diagnostik deutlich verbessert. In analogen Zeiten mussten die Ärzte teils sehr lange auf die Ergebnisse einer radiologischen Untersuchung warten. Das BaliMéd Hospital ist nämlich nicht nur stationärer Versorger mit 200 Betten, sondern auch Poliklinik für alle wichtigen medizinischen Fachrichtungen. „Oftmals warten mehr als zehn Ärzte gleichzeitig auf die Bilder vom Röntgen oder von der CT. Vor der Digitalisierung mussten sie sich gedulden, bis der Radiologe Bilder und Befund in die Abteilung schickte. Heute können die Fachärzte zumindest schon mal die Bilder über die elektronische Patientenakte aus dem KIS heraus aufrufen", so Dr. Wayan Suastika, Radiologe im BaliMéd Hospital.

Dr. Wayan Suastika, SpRad. - Radiologe im BaliMéd Hospital
„Das ist eine enorme Erleichterung und auch eine Qualitätssteigerung, weil die Patienten schneller versorgt werden können."

Dr. Wayan Suastika, SpRad.

Radiologe im BaliMéd Hospital

Die Patienten hingegen erhielten ihre Untersuchungsdaten auf CD – zumindest bis jetzt. Denn in den vergangenen Monaten entwickelte das IT-Team des BaliMéd Hospitals eine App, über die Patienten ihren kompletten Aufenthalt organisieren können und über die sie Zugriff auf die Inhalte der Patientenakte haben. Waren zunächst medizinische Informationen wie Laborwerte verfügbar, können die Patienten seit Kurzem auch auf ihre Bilddaten inklusive der radiologischen Befunde zugreifen. Ein Download ist nicht möglich, alle Daten verbleiben auf dem BaliMéd-eigenen Server. Aber schon die Möglichkeit zur Betrachtung bringt viele Vorteile mit sich – zum Beispiel im Fall einer Weiterbehandlung in einer anderen Einrichtung.

Echte Perspektiven

Eine weitere Perspektive zur Nutzung von JiveX ist die Einbindung der EKGs in die Software. Bisher wurden die EKGs ausgedruckt und anschließend in einem Scanprozess wieder digitalisiert. Dieser zusätzliche Schritt entfällt künftig, da die EKGs über das JiveX Printgateway direkt in das PACS fließen. 

Mit der Integration der EKGs ist für Agung Widyaningrat und die BaliMéd- Geschäftsführung das Potenzial von JiveX jedoch noch nicht ausgeschöpft. Das Ziel ist die weitere Integration medizinischer Daten in die Patientenakte, beispielsweise der Informationen aus der Notaufnahme oder der Vitaldaten, die auf der Station erhoben werden – und zwar automatisch. Bei der Erfüllung dieser Wünsche könnte das JiveX HealthcareContent Management hilfreich sein, das auf Bali aktuell als Testinstallation im Einsatz ist. Ob das Konzept zur Datenkonsolidierung umgesetzt wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Das JiveX Enterprise PACS jedenfalls ist aus dem Arbeitsalltag des Krankenhauses nicht mehr wegzudenken.