HIGHWAY TO HEALTH SYMPOSIUM war ein großer Erfolg

  • Das VISUS SYMPOSIUM 2019 in der Jahrhunderthalle Bochum
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Diskussion
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Moderation
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Keynote Speaker Erik Händeler
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Guido Bötticher
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Publikum
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Gast
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Networking
  • Das VISUS SYMPOSIUM 2019 in der Jahrhunderthalle Bochum
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Diskussion
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  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Keynote Speaker Erik Händeler
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Guido Bötticher
  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Publikum
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  • VISUS SYMPOSIUM 2019 – Networking

Am Ende hieß es: Durchatmen und die Eindrücke und Erkenntnisse des Tages sortieren. Und von denen gab es etliche auf dem HIGHWAY TO HEALTH des 5. VISUS SYMPOSIUMS, das am 18. Juni 2019 in der Bochumer Jahrhunderthalle stattfand.

Vom Tagesgeschehen überholt

Insgesamt 250 Teilnehmer begaben sich gemeinsam mit VISUS und den insgesamt elf Referenten auf einen Roadtrip entlang der Telematikinfrastruktur und ihren Nebenstrecken. In Bochum herrschte bei sommerlichen Temperaturen bestes Ausflugswetter und eine erwartungsfreudig-neugierige Stimmung unter den „Mitreisenden“. Und die wurde nicht enttäuscht. Die Vorträge waren kurzweilig, die Thesen mitunter steil und die Positionen nicht selten konträr.

Aktueller hätte das Thema Telematikinfrastruktur an diesem 18. Juni 2019 kaum sein können. Erst am Vortag wurde bekannt, dass der Eröffnungsreferent und gematik Geschäftsführer Dr. Alexander Beyer auf Wunsch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn seinen Posten räumen soll. Neuer gematik Chef wird Pharma-Manager Dr. Markus Leyck Dieken. Diese Nachricht sorgte nicht nur dafür, dass der Startschuss für den Trip auf dem HIGHWAY TO HEALTH neu gestaltet werden musste, sondern auch für Gesprächsstoff unter den Referenten und Besuchern. Auf die Inhalte und Qualität der Impulsvorträge hatte diese Entscheidung indes keine Auswirkungen.

Highway oder Sackgasse?

Unter der Fragestellung „Telematikinfrastruktur: Highway oder Sackgasse?“ diskutierten sechs Experten am Vormittag aus unterschiedlichen Perspektiven den Status quo sowie zukünftige Anforderungen an die Telematikinfrastruktur. Es herrschte Einigkeit darüber, dass bis zur Frist am 30. Juni 2019 ein Großteil der Arztpraxen an die TI angeschlossen sein werde, es zukünftig jedoch darauf ankomme, die Datenautobahn mit Leben zu erfüllen und nutzenbringende Anwendungen wie den Mutterpass, das Notfalldatenmanagement oder die elektronische Patientenakte (EPA) auf die Straße zu bringen, um sowohl Leistungserbringer als auch Patienten auf dem Weg in die Zukunft der vernetzten Gesundheitsversorgung mitzunehmen. Weitere Meilensteine sind die Konnektor-Anbindung der Apotheken und Krankenhäuser, die bereits begonnen hat und auf die sich zumindest ein Teil der Einrichtungen gerade vorbereitet. Im Zusammenhang mit der gematik-Spezifikation zur EPA wurde die Notwendigkeit der Verwendung von internationalen Standards betont, damit nachhaltige Interoperabilität erreicht wird und keine rein deutschlandspezifischen Lösungen geschaffen werden, die die Kosten in die Höhe treiben und einem nicht zuletzt EU-weiten Austausch der Gesundheitsdaten sowie einer Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung im Wege stehen.

Durch den ökonomischen Flaschenhals zur Gummihierarchie

Auf große Entwicklungslinien führte der Zukunftsforscher Erik Händeler das Publikum in seiner Keynote. Die Zukunft entstehe in unterschiedlichen historischen Phasen durch Mangel an Produktionsressourcen, die wie ein ökonomischer Flaschenhals wirken. Für die aktuelle Wirtschaftslage sei das vor allem die Gesundheit der Menschen, da diese zur Senkung der Lohnnebenkosten als auch zur erforderlichen Qualifikation der Mitarbeiter wesentlich beitragen könne. „Gesundheit wird nicht durch mehr Ausgaben für Pflege oder Medikamente zum Wachstumsmotor, sondern dadurch, dass sich teure Bildung länger amortisieren kann“, so Händeler. Die Herausforderung für die Zukunft bestehe darin, eine neue Arbeitskultur zu entwickeln, in der Produktivität vor allem durch „unscharfe Gedankenarbeit, Planen und Verstehen“ entstehe und in der sich althergebrachte, starre Organisationsmuster in Unternehmen ändern. Am Ende, so Händeler, stünden „Gummihierarchien“, die die Kooperationsfähigkeit der Menschen in einer Wissensgesellschaft in den Mittelpunkt rücken.

Erfolgsprojekte abseits der TI

Dass es bereits viele erfolgreiche Vernetzungsprojekte in unterschiedlichsten Versorgungsbereichen auch abseits der TI gibt, wurde am Nachmittag beispielhaft an fünf Praxisbeispielen deutlich. Von Aktenmodellen über Teleradiologie-Netze und eine Therapie-Plattform bis hin zur Vision eines papierlosen Krankenhauses wurde eine Bandbreite an Projekten präsentiert, die Vernetzung schon heute leben und die sich zukünftig auch in die Telematikinfrastruktur einbinden lassen sollten.

Darüber hinaus konnten sich die Fachbesucher auf dem Ausstellerparcours weitere Lösungen zur Verbesserung der medizinischen Versorgung anschauen und sich in Gesprächen dazu austauschen. Das VISUS Symposium fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt und fand großen Anklang bei Teilnehmern aus Praxen, Krankenhäusern, Wissenschaft, Forschung und Industrie.