Das PACS als Datendepot
Standardisierung als Basis für Integration
Damit ein solches Szenario in der Praxis funktioniert, kommt es bei den KI-Lösungen zunächst einmal auf eins an: Die Software muss auf gängigen Kommunikationsstandards beruhen, um tief in JiveX – das dann als primäres Befundtool fungiert – integriert werden zu können. Relevant ist außerdem, welche diagnostischen Fragestellungen mit der KI beantwortet werden können. Aktuell ist die Situation auf dem KI-Markt noch so, dass sich die Hersteller auf die einfach zu beantwortenden, nicht unbedingt auf die in der Radiologie häufig vorkommenden Fragen festgelegt haben. Dazu gehören Mamma, Thorax, Knochen und Prostata. Dieser Fokus auf die sogenannten Low Hanging Fruits stellt aktuell noch eine Limitation für den Einsatz von KI in der Radiologie dar, perspektivisch wird sich das Anwendungsspektrum erweitern. Und so ist davon auszugehen, dass die KI bald schon unverzichtbarer Assistent in der radiologischen Befundung sein wird.
Dazu werden auch KI-basierte Sprachmodelle beitragen, welche die Einschränkung des Auditiven in den digitalen Kontext unterstützen – ein Bereich mit enormen Mehrwertpotenzial für alle Akteure im Gesundheitswesen. Kurz gesagt liegt der Nutzen von Technologien wie „Large Language Models“ darin, unstrukturiert Gesprochenes in einen strukturierten Kontext zu bringen – was im Alltag die vorhandenen Daten nutzbar macht. Konsekutiv wird dies eine enorme Zeitersparnis nach sich ziehen und gleichzeitig die Ergebnisqualität steigern. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Sprachbarrieren, welche mit KI überwunden werden können.
Bedenkt man die integrative Funktion, welche die Radiologinnen und Radiologen innehaben – zum Beispiel bei der Koordinierung von Tumorkonferenzen – wird klar, wie wichtig Unterstützungsleistungen wie diese sind. Und wie wichtig es ist, dass die zusätzlichen Informationen an einem Ort – nämlich im PACS – sortiert und kuratiert werden, damit die Radiologen entlastet und nicht überfrachtet werden.