Kompetenzen bündeln zwischen Ruhr und Rhein

  • Thomas Simon - Senior Vice President Clinical DE-CH bei CGM

Mit rund 8.000 Mitarbeitenden weltweit vereint die CompuGroup Medical (CGM) extrem viel Know-how in den eigenen Reihen. Von Thomas Simon, Senior Vice President Clinical DE-CH bei CGM, wollten wir darum wissen, warum die VISUS Health IT als Partnerin so attraktiv für das Koblenzer Unternehmen war und welche technologische Lücke die JiveX Produkte potenziell schließen können.

Im Juni 2021 wurde bekannt, dass die CompuGroup Medical die VISUS Health IT GmbH von den Gründern Jörg Holstein und Klaus Klebern kaufte. Dieser Schritt war nicht abzusehen, weil VISUS bis dahin auch aus eigener Kraft ein hoch solventes, erfolgreiches und wachstumsorientiertes Unternehmen war. Wie kam es zu dieser „Vereinigung“?

Der Zusammenschluss kam ja nicht überraschend. Ihm gingen sehr lange und intensive Gespräche voraus. Denn tatsächlich bestand ja keine Not für einen Verkauf. Die Geschäftsführer von VISUS waren darum in einer guten Verhandlungsposition. Dass ein Zusammenrücken für beide Seiten dennoch eine äußerst attraktive und Erfolg versprechende Option war, zeigt, wie groß die Mehrwerte für die Kundschaft und die Mitarbeitenden sind.

Was hat VISUS so interessant für die CGM gemacht?

VISUS hat über die letzten 20 Jahre eine enorme Entwicklung durchlaufen. Die Fähigkeit, Trends zu erkennen, die Entwicklungen des Gesundheitswesens zu erfassen und in Bits und Bytes umzuwandeln, ist einzigartig. Mittlerweile kommt kaum ein Anbietender von Krankenhaus-IT  im Daily Doing an VISUS vorbei. Themen wie Datenkonsolidierung mit dem JiveX Healthcare Content Management, die sehr konsequente Verwendung von Standards, der allgegenwärtige Vernetzungsgedanke und der Wille zum Brückenbau in andere Welten mit JiveX Healthcare Connect sind heute ausschlaggebend für die Versorgungsqualität.

Die CGM ihrerseits hat ebenfalls exzellente Technologien und dazu noch etwas, das VISUS nicht hat: starke Lösungen für alle Sektoren – Krankenhaus, Arzt-, Zahnarzt- und Psychotherapiepraxen, Apotheken usw. Und natürlich die gute Verknüpfung zur Telematikinfrastruktur. Beides passt perfekt zum Vernetzungs- und Patientenstärkungsgedanken von VISUS. Das Zusammenwirken der Portfolios hätte man sich am Reißbrett nicht effizienter ausdenken können.

Kern der VISUS-DNA ist das Thema Interoperabilität und Herstellerneutralität. Lässt sich dieses „Bochumer Grundgesetz“ in einem Konzern noch in der Ausprägung durchsetzen?

Unbedingt und ganz und gar. Es ist ja gerade unsere Idee – und auch die der Anwenderinnen und Anwender von IT-Lösungen –, dass wir eine immer größere Vernetzung in der Praxis realisieren können. Und VISUS war für die CGM auch deshalb ein sehr interessantes Unternehmen, weil der richtige Umgang mit international anerkannten Standards und deren Implementierung im Sinne interoperabler IT-Lösungen hier so tief verankert ist und so konsequent realisiert wird. Und natürlich erhoffen wir uns, von diesem Wissen zu profitieren, indem wir es in den Konzern hineintragen.

Muss die Kundschaft von VISUS befürchten, dass es künftig Einschränkungen bei der Wahl der Produktpartnerschaften innerhalb von Projekten gibt?

Ganz im Gegenteil. Die VISUS war für die CGM auch deshalb ein so attraktives Unternehmen, weil das Partnernetzwerk wirklich exzellent ist. Die dafür notwendigen Bedingungen und Strukturen möchten wir lernen und – wo passend – auf das CGM-Portfolio anwenden.



VISUS unter dem CGM-Dach

Innerhalb der Business Area HIS DE-CH wird VISUS künftig als eigenständige Business Unit „BU VISUS“ geführt. Die Geschäfte werden ab sofort von Guido Bötticher (General Manager VISUS), Klaus Kleber (Chief Technology Officer VISUS) und Thomas Simon (Senior Vice President Clinical DE-CH bei CGM) geführt.