Lust auf eine Start-up Gründung?
In unserer Blogreihe „Agieren Sie agil“ haben wir uns intensiv mit agilen Arbeitsweisen beschäftigt. Und auch mit unserer eigenen Unternehmenshistorie, die vor 18 Jahren als Start-up begann. Hat das etwas miteinander zu tun? Und ob! Denn aus eigener Erfahrung wissen wir: Der Erfolg eines Start-ups liegt in dessen Agilität.
Die überschaubare Teamstruktur eines Start-ups erlaubt extrem schnelle Lern- und Reaktionszeiten auf sich ändernde Anforderungen und Faktoren. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Auswirkungen von getroffenen Entscheidungen – gute oder schlechte – direkt an das Team zurückgemeldet werden. Ohne Entscheidungs- und Rückkopplungskaskaden mit Personen, die die Problemstellung nur halb kennen, nicht im Thema sind oder gerade andere Prioritäten setzen. Das spart Zeit sowie Lebensenergie der handelnden Personen und verbessert mit hoher Wahrscheinlichkeit die Qualität der Entscheidungen.
Mit dem Wachstum eines Unternehmens gehen diese Schnelligkeit und der direkte Draht zum Markt aus strukturellen Gründen oft verloren. Ein Dilemma, das alle Firmen ab einer gewissen Größe betrifft. Auch uns. Agiles Arbeiten ist darum auch bei VISUS ein Thema. Und die Vorteile kleiner, reaktionsstarker und -schneller Teams lassen sich auch innerhalb größerer Strukturen umsetzen. Wenn man sich denn traut, Verantwortung abzugeben und ein Umfeld zu schaffen, das solche Strukturen begünstigt.
Was es dazu braucht: interdisziplinäre Teams aus Mitarbeitern, deren Fähigkeiten sich ergänzen, nicht doppeln. Einen abgrenzbaren Aufgabenbereich im Unternehmen mit einem klaren, möglichst messbaren Zweck. Und Teammitglieder, die miteinander kommunizieren und sowohl voneinander als auch aus den Rückmeldungen zu ihrer Entscheidung lernen. Wenn man so will, geht es darum, innerhalb des Unternehmens viele kleine Start-ups zu koordinieren, die sich selbst an ihrem Erfolg messen können.
Dass ein solches Vorgehen auch in Gesundheitseinrichtungen Mehrwerte schaffen kann, möchte ich Ihnen an einem Beispiel erläutern. Aktuell kommt es nicht so selten vor, dass sich das Pflichtenheft für eine IT-Installation zum Zeitpunkt der Ausschreibung schon wieder überholt hat. Das liegt zu einem guten Teil daran, dass die klassischen Prozesse zur Konsensfindung zu langwierig sind. Bis der Wunsch des Anwenders und/oder der IT alle Instanzen eines Hauses von unten nach oben und zurück durchlaufen hat, ist viel Wasser die Ruhr runtergeflossen und wurden zahlreiche (faule) Kompromisse eingegangen. Wäre es nicht sinnvoller, kleine Projektteams bestehend aus Anwender, IT-Spezialist, Einkäufer und Controller zu bilden, die sich exklusiv um alle IT-Veränderungsprozesse kümmern? Die dauerhaft lernen, wie durch IT-Prozesse medizinische und wirtschaftliche Wertschöpfungsketten funktionieren? Die deren Optimierung dauerhaft und messbar gestalten? Und vor allem Teams, die die notwendige Zeit haben, mit all ihrer Energie gemeinsam die Änderungsprozesse gestalten zu können. Das wiederum würde nämlich enorm die Qualität in der Umsetzung und letztlich die Zufriedenheit der Anwender steigern. Und was kann man sich mehr wünschen?
Lust auf eine Start-up-Gründung?
Klaus Kleber
VISUS Geschäftsführer Technik