Was nützt die Verschlagwortung?
Eine der häufigsten Fragen, die wir zu hören bekommen, bezieht sich auf die Freitextsuche vs. Verschlagwortung. In unserer ersten Folge „HCM KLARTEXT!“ erklären unsere Produktexperten darum, warum eine gute Verschlagwortung so wichtig ist.
Die Kernidee des JiveX Healthcare Content Management (HCM) ist das Zusammenführen aller medizinischen Daten in ein System. Eine solche Konsolidierung erleichtert die Suche nach medizinischen Informationen enorm. Außerdem stellt sie sicher, dass alle verfügbaren Daten zu einem Fall oder einem Patienten berücksichtigt werden – was die Qualität der Behandlung erhöht.
Verschlagwortung als Konsequenz der Konsolidierung
Um diese Vorteile in der Praxis voll auszuschöpfen, dürfen die Daten jedoch nicht irgendwie gesammelt und abgelegt werden. Vielmehr muss sichergestellt sein, dass die Anwender darauf vertrauen können, auch wirklich alle medizinischen Informationen zu erhalten. Klingt banal, ist tatsächlich aber nicht selbstverständlich und ein wesentliches Qualitätsmerkmal des HCM.
Denn dieses ermöglicht die digitale Klassifizierung der medizinischen Daten – eine Grundvoraussetzung für die strukturierte Ablage. Warum eine Klassifizierung so wichtig ist? Erstens, weil sie der gelernten Systematik der Papierakte entspricht. Erst durch die Klassifizierung können Daten in der Papierakte überhaupt gefunden werden, weil sie die notwendige Struktur vorgibt, innerhalb derer gesucht werden soll.
Das JiveX HCM überträgt diese Systematik in die digitale Welt – und verbessert sie sogar. Denn im Gegensatz zur Papierakte, in der jedes Dokument/jede Information nur einmal zugeordnet werden kann, lassen sich digitale Informationen mehreren Stichworten zuordnen.
Klassifizierung lässt keinen Platz für Zweifel
Es gibt aber noch ein wichtigeres Argument, dass für die Klassifizierung spricht: Der Anspruch auf Informations-Vollständigkeit als Ergebnis einer Suche. Eine auf den ersten Blick für Gesundheitseinrichtungen attraktive Alternative zur Klassifizierung ist die ungeregelte Verschlagwortung. Das bedeutet, die Suche verläuft – so wie bei den großen Internet-Suchmaschinen – auf Basis von Schlagworten wie „CT“, "Labor“ oder „Befund". Eine solche Schlagwortsuche ist für Anwender und ITler gleichermaßen komfortabel. Für den Anwender, weil er sich nicht durch eine festgelegte Struktur arbeiten muss. Für den ITler, weil er eine solche festgelegte Struktur nicht erarbeiten muss.
Gleichzeitig ist die Schlagwortsuche im medizinischen Kontext hochriskant. Denn wer garantiert, dass zu einem Schlagwort auch alle relevanten Daten angezeigt werden? Was, wenn eine „CT-Untersuchung“ unter „CT“, „Computertomografie“ und „Computertomographie“ abgelegt ist? Die einheitliche Verwendung gleicher Begrifflichkeiten klingt in der Theorie nach einem guten Lösungsansatz für dieses Problem, in der Praxis lassen sich Anwender nicht wirklich derart disziplinieren.
Verwenden Gesundheitseinrichtungen also die ungeregelte Verschlagwortung für die Datensuche, bleibt für den Anwender immer ein Restzweifel in Bezug auf die Vollständigkeit der Informationen, die ihm für die medizinische Beurteilung angezeigt werden.
Eine Klassifizierung der Daten ist also unbedingt erforderlich, damit Dokumente mit einer definierten Suche oder einem Filter sicher gefunden werden. Übrigens: Auch beim Austausch medizinischer Daten mit anderen Einrichtungen spielt die Klassifizierung eine Rolle. Die für den einrichtungsübergreifenden Datenaustausch gedachten IHE-Profile sehen diese nämlich explizit vor.