Wissen hoch 2

  • VISUS_Klebers_Kolumne

Für mich als einen der Gründer und Geschäftsführer der VISUS Health IT GmbH waren die letzten Monate rund um den Zusammenschluss mit der CompuGroup Medical eine wirklich aufregende Zeit. Alle Entscheidungen, die ich gemeinsam mit Jörg Holstein und Guido Bötticher getroffen habe, waren Weichenstellungen. Weichen für die Zukunft von VISUS und deren Partnerinnen und Partner, für die Mitarbeitenden und natürlich für die Nutzenden unserer Produkte.

Und jetzt? Habe ich einen Heidenspaß daran, medizinische IT-Prozesse noch mal ganz neu zu denken. Andere Sichtweisen einzunehmen, den Blick zu weiten. Ein wichtiger Grund für den Schritt Richtung Koblenz war schließlich genau diese Möglichkeit zum Perspektivenwechsel. Plötzlich kennen wir nicht nur Arbeitsweisen in den Radiologien und Krankenhäusern, sondern über die Kolleginnen und Kollegen der CGM auch die in den unterschiedlichsten Arztpraxen, den Apotheken und den Krankenkassen. Außerdem bekommen wir einen erheblich besseren Einblick in die Art, wie Patientinnen und Patienten mit ihren medizinischen Daten umgehen. Damit haben wir Zugang zu Prozesswelten, die uns vorher eher verschlossen waren. Mit dem Wissen darum, wie in diesem Bereich medizinische Daten aufbereitet werden, können wir perspektivisch Produkte so modifizieren, dass Behandlungsinformationen besser entlang der gesamten Versorgungskette verfügbar sind.

Und nicht nur dieses Know-how tut uns als VISUS gut. Zusätzlich erfahren wir mehr darüber, wie zentrale, tief in den Gesundheitssystemen verankerte Bausteine unserer IT-Infrastrukturen technisch und organisatorisch funktionieren. Die zentrale Infrastruktur zum Beispiel, die nötig ist, um Daten sicher, zuverlässig und schnell von A nach B zu transportieren. Oder zentrale, durchs Gesundheitssystem bereitgestellte Authentifizierungsmechanismen, die irgendwann einmal einen komplett ortsunabhängigen Login auf Daten im Gesundheitssystem ermöglichen.

Unterm Strich betrifft dieses zusätzliche Know-how, auf das wir nun zurückgreifen können, eine Komplettierung des interoperablen, an internationalen Standards ausgerichteten Vernetzungsgedankens.  Und der ist im Gesundheitswesen nun mal ein Erfordernis, kein Goodwill. Vernetzung, wie ich sie verstehe, deckt nicht nur die Infrastruktur und das Wissen darüber ab, über welche Zugangspunkte und mit welchen Schnittstellen welche Art der Information übertragen, aufbereitet und dargestellt wird. Die Kunst ist die Umsetzung in einfache, für Nutzende und Administrierende gut zugängliche, werthaltige Lösungen und Lösungsbausteine. In diese Gedankenwelt  können wir uns nun viel tiefer fallen lassen, weil wir neue Zugänge zu dieser Wissenswelt haben. Und wir werden immer besser dazu beitragen, medizinische Informationen dort verfügbar zu machen, wo sie benötigt werden.